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Im Hörsaal soll der HU-Dozent sich diskriminierend geäußert haben, gegenüber Studentinnen verhalte er sich übergriffig, so die Vorwürfe.
Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka
Der Humboldt-Universität sind die Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegen einen Geschichtsdozenten bekannt. Anonyme Studierende sowie der Referent*innenrat der HU hatten den Dozenten der wiederholten sexuellen Belästigung bezichtigt. In einer Stellungnahme, die »nd« vorliegt, schreibt die Pressesprecherin Kristina Vaillant: »In der Vergangenheit und jüngst wieder sind Vorwürfe gegen einen wissenschaftlichen Mitarbeiter der Geschichtswissenschaft bekannt geworden, die uns alarmieren.«
Bereits vergangene Woche hatte das Kollektiv »Keine Uni für Täter« in einem offenen Brief das Verhalten des Dozenten angeprangert und der Universität, der Fachschaft und dem Referent*innenrat jahrelanges Schweigen vorgeworfen. Der wissenschaftliche Mitarbeiter fiele demnach seit Jahren durch misogyne, rassistische und transfeindliche Sprüche auf, mache anzügliche Bemerkungen gegenüber Studentinnen und hätte sich sogar in einzelnen Fällen physisch übergriffig verhalten. Obwohl das Verhalten des Dozenten kein Geheimnis sei, zögen die Verantwortlichen keine Konsequenzen.
Nachdem am Montag der Referent*innenrat mit einer Stellungnahme reagiert und die Vorwürfe gegen den Dozenten untermauert hatte, bestätigte nun die Pressestelle der Universität, dass Mitarbeitende und Studierende konkrete Vorwürfe bei den zuständigen Stellen angezeigt hätten. Übergriffe wegen körperlich sexualisierter Gewalt oder polizeiliche Ermittlungen seien der Universitätsleitung jedoch nicht bekannt.
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Den Vorwurf, sexuellen Machtmissbrauch zu tolerieren, weist die Universität von sich. Es seien »alle Möglichkeiten zur umfassenden Aufklärung der Sachverhalte und zum Schutz der Betroffenen ergriffen worden«, wie etwa die Mitte Mai kommunizierte Auflage, »dass der betreffende Mitarbeiter Gespräche mit Studierenden und studentischen Beschäftigten nur noch online und in Gegenwart der Frauenbeauftragten der Fakultät führen darf«. Weitere Maßnahmen nennt die Pressestelle nicht.
Der Referent*innenrat bezeichnete diese Auflage als »absurd«. Zudem sei die Regel nicht konsequent umgesetzt worden, sagte Benjamin Kley, Mitglied der Studierendenvertretung, zu »nd«. Das berichtete auch ein Mitglied von »Keine Uni für Täter«: Auch nach Einführung der Sechs-Augen-Sprechstunde hätten Studierende, die von der Auflage nichts mitbekommen hatten, Gespräche mit dem Dozenten unter vier Augen und in Person geführt. Die Gruppe kritisierte zudem die Kommunikation der Universität: Ohne Erklärung, warum der Dozent nur in Begleitung der Frauenbeauftragten zu sprechen sei, habe die Regel lediglich für Verunsicherung gesorgt.
Die Humboldt-Universität betont dennoch, sie wolle »einen geschützten Raum bieten, in dem diskriminierungsfreies Lernen und Arbeiten stattfindet«. Um erneute Übergriffe zu verhindern, würde sie die nun vorgetragenen Vorwürfe intensiv prüfen und etwaige rechtliche Schritte einleiten.
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