Rhodos. Wegen eines außer Kontrolle geratenen Waldbrands auf der griechischen Ferieninsel Rhodos sind Medienberichten zufolge bereits Tausende Menschen in Sicherheit gebracht worden. Der staatliche Rundfunk berichtete am Samstagabend in einer Sondersendung, dass 8000 Menschen den Süden der bei Touristen beliebten Insel auf dem Landweg verlassen hätten. Die Zahl könne noch höher liegen, hieß es.
Zuvor hatte ein Sprecher der Feuerwehr mitgeteilt, dass bislang 2000 Menschen mit Booten von den Küsten südlich von Lindos in Sicherheit gebracht worden seien. Wie viele Menschen auf dem Landweg flohen, war am Samstagabend aus offiziellen Quellen noch nicht bekannt.
Zahlreiche Hotels und Pensionen auf der Südseite der Ferieninsel wurden den Angaben zufolge evakuiert. Betroffen sind Hotels des Küstenabschnitts von Kiotari, die rund 55 Kilometer südlich von der Stadt Rhodos liegt. „Es ist der schwierigste Brand, mit dem wir kämpfen müssen“, sagte ein Sprecher der griechischen Feuerwehr.
In der Region von Rhodos wehen Winde der Stärke sechs. „Die Rauchbildung ist so stark, dass man kaum atmen kann. Die Menschen werden in die Kleinstadt Gennadi gebracht, von wo aus sie in andere Hotels untergebracht werden sollen“, sagte Konstantinos Traraslias, Vize-Bürgermeister von Rhodos, dem Athener Nachrichtensender Skai.
Kein Ende der Hitze in Griechenland
In Griechenland zeichnet sich unterdessen kein Ende der Hitzewelle ab. Wie das Meteorologische Amt am Samstag mitteilte, werden am Sonntag im Süden des Landes Werte bis 45 Grad Celsius erwartet. In der mittelgriechischen Stadt Larisa zeigte das Thermometer am frühen Samstagnachmittag 44 Grad. Auf der Ferieninsel Rhodos mussten zwei Dörfer evakuiert werden. Die Rauchbildung eines Waldbrandes nahe der Ortschaft Laerma war zu stark, wie der staatliche Rundfunk weiter berichtete. Touristen seien nicht in Gefahr, hieß es.
Auch im Norden gab es am Samstag vielerorts Werte um die 40 Grad. Sogar auf den meisten Inseln der Ägäis herrschen Temperaturen über 38 Grad. Einer der führenden griechischen Meteorologen, Konstantinos Lagouvardos, schätzte im Staatsfernsehen, dass diese Hitzewelle, „wenn es so weitergeht“, die längste werden könnte, seitdem es Messungen in Griechenland gibt. Im Juli 1987 waren bei einer ähnlichen Hitzewelle nach Schätzungen 1300 Menschen in Griechenland ums Leben gekommen.